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 Am Abend des 08. August 2018 traf sich eine kleine Gruppe von 3 Personen zur Fahrt in die Walliser Alpen mit dem Ziel die beiden 4000er Weissmies und Lagginhorn zu besteigen.

Nach reibungsloser Autobahnfahrt und imposanten Berg- und Passstraßen durch die Schweiz kamen wir am 09. August gegen 08:30 Uhr an unserem Ausgangspunkt Saas-Grund an. Nachdem die Ausrüstung selektiert, sortiert und aufgeteilt war, stiegen wir vom etwa 1500 m hoch gelegenen Parkplatz der Saas-Grund Bergbahn ostwärts in das Massiv des Grundbergs auf. Bei bestem Wetter ging es auf einem recht schmalen Pfad zunächst stetig in mehreren Kehren bergauf. Hier konnten wir als Tourenauftakt die 4000er Gipfel Täschhorn, Dom und Nadelhorn bestaunen. Nach ca. einer Stunde erreichten wir einen Höhenweg, der uns in das Almagellertal und zur 2192 m hoch gelegenen Almagelleralp führte.

Von hier aus ging es nochmal recht steil zur Almagellerhütte bis auf 2892 m aufwärts, in der wir die nächsten Tage übernachten wollten. Hier trafen wir auf Christin, die unsere Gruppe auf vier Personen komplettierte.

Für den nächsten Tag hatten wir uns zur Akklimatisierung die Besteigung bzw. Überschreitung des Dri Hörnli vorgenommen. Dank Thomas' vorzüglicher Einweisung in die Fortbewegungs- und Sicherungstechnik im Hochgebirge, haben wir die Überschreitung im 3.-4. Schwierigkeitsgrat alle gut gemeistert und kamen gesund aber erschöpft am Nachmittag an der Almagellerhütte an.

Nach köstlicher Verpflegung am Abend und Tourenbesprechung, brachen wir bereits gegen 05:00 Uhr am nächsten Tag auf, mit dem Ziel den Weissmies über den Rotgrat zu besteigen. Die Wegmarkierung von der Hütte bis zum Einstieg war vom Hüttenwirt sehr gut ausgezeichnet, sodass wir nach ca. 1,5 Stunden bei recht kalten Temperaturen in die Gratkletterei einsteigen konnten.

Nach vielen gekletterten Höhenmetern mussten wir irgendwann die Steigeisen anlegen und es ging die letzten 300 Höhenmeter zum Gipfel des 4017 m hohen Weissmies. Nach kurzer Rast auf dem selbigen kletterten wir auf dem Südgrat abwärts und hatten dabei die einmalige Gelegenheit die Kletterkünste der Steinböcke in greifbarer Nähe zu bestaunen.

Vom Zwischenbergpass gingen wir über die ehemalige Grundmoräne des Rotblattgletschers zur Almagellerhütte, an der wir gegen 17:00 Uhr eintrafen.

Der nächste Tag lies uns den Weissmies über den bereits bekannten Südgrat ein zweites Mal bei bestem Bergwetter besteigen. Auch über diesen Aufstieg mussten kurz vor dem Gipfel die Steigeisen angelegt werden.

Nach Bestaunen der umliegende Berge und einer ausreichenden Gipfelrast verlief der Abstieg über den Triftgletscher und dessen Spaltenzonen zur schon aus der Ferne sichtbaren Bergstation Hohsaas, der Bergbahn von Saas-Grund. Durch nahezu vegetationslose Bereiche aus Stein und Geröll, die im Winter sicherlich ein traumhaftes Skigebiet zwischen den umgebenden 4000ern bilden, erreichten wir nach ca. einer weiteren halben Stunde die Weissmieshütte. In Hinblick der für unseren Abreisetag prognostizierten Wettervorhersage beschlossen wir, nach einem überaus üppigen und wohlschmeckenden Abendessen, den Tag zeitig zu beenden.

Am nächsten Tag starteten wir bereits gegen 04:00 Uhr in Richtung des Moränenrückens des verbleibenden Lagginhorn Gletschers, um dieses auf dem Nordgrat zu besteigen. Aufsteigend auf einem mäßig gut markierten Weg mit zum Teil leichten Kletterpassagen standen wir alle gegen 09:30 Uhr auf dem Gipfel des 4010 m hohen Lagginhorns.

Nach kurzer Gipfelrast bei unangenehm kaltem Wind stiegen wir auf dem gleichen Weg wieder ab und hätten es beinah geschafft, vor dem Regenschauer in der Weissmieshütte einzutreffen. Um die Tour zu besiegeln, gönnten wir uns hier noch ein Stück Kuchen, sortierten und verteilten die Ausrüstung, bevor es zum Abstieg Richtung Mittelstation Kreuzboden ging. Von hier aus fuhren wir mit der Bergbahn talwärts zum Ausgangspunkt unserer Tour.

Unter Nutzung der Autoverladung Lötschbergtunnel führte uns die Rückfahrtroute zurück nach Deutschland. Mit vielen neuen Erlebnissen und Eindrücken trafen wir nach einer recht langen Autofahrt kurz nach Mitternacht in Weimar ein.