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Neue Thüringer Hütte mal anders war das Motto von Norman, Thomas, Uwe und Stephan, als sie sich vom 20.03 - 23.03.2015 entschlossen, das Skitoureneldorado der Hohen Tauern zu erkunden. Dabei wurden einige interessante Touren gemacht und fest gestellt: Die Neue Thüringer Hütte ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert!

Freitag: 2.00 Uhr morgens klingelte der Wecker für Thomas und Norman in Jena. Sie machten sich nacheinem starken Espresso auf, die zwei weiteren Begleiter Stephan und Uwe einzulesen. Uwe war wie immer pünktlich, nur bei Stephan musste mit Zeitverzug gerechnet werden. Deswegen wurde mit ihm vorab eine frühere Abholzeit vereinbart und somit konnte er pünktlich in den Touren-Van, steigen. Nach den ersten 1000 km auf dem Tacho des neuen Touren-Vans, konnten die Kurven in der Anfahrt zu unserem geplanten Ausgangspunkt, die Edelweishütte im Hollersbachtal, zügig genommen werden. Nun wachte auch langsam Stephan wieder auf, der sich während der Fahrt vom Bouldern am Vorabend ausschlafen konnte. Leider blockierte eine nicht passierbare Schranke den Eingang in das Tal. Somit mussten wir 400 Hm tiefer unsere Tour beginnen. Mit Ski am Rucksack bewältigten wir diese, von 800 auf 1200 Hm, bis zum geplanten Startpunkt. Von dort hieß es, einen steileren Anstieg durch den Wald bis zur Hochalm zu finden. Ziemlich ausgepumpt kamen wir relativ spät (6 Uhr abends) an der 2800 m hohen Scharte zwischen Blessachkopf und Rosslahnerkopf an. Den 3050m hohen Blessachkopf ließen wir links liegen und fuhren mit den restlichen Kraftreserven in den Beinen zur Neuen Thüringer Hütte ab. Der Winterraum der neuen Thüringer Hütte in 2240 Hm war das Basisquartier für die anstehenden Tourenunternehmungen. Als wir an der Hütte ankamen, war bereits der Schnee geschaufelt und der Blechschornstein des Holzofens rauchte wie ein ein naabelndes arzgebirgsches Raachermannl. Nach dem Öffnen der Tür und dem ersten „Grüß Gott“ wussten wir, wem die vier Paar Tourenski vor der Hütte gehörten. Unsere Bergfreunde aus Österreich räumten die untere Liegefläche des Lagerbettes und wir konnten den ersten Schnee auf dem Ofen schmelzen. Am späten Abend verzehrten wir genüsslich die Spaghetti, welche vom Hüttenkoch Stephan zubereitet wurden.

Samstag: Die Anstrengungen des Vortages ließen uns lang in den Federn liegen. Oder war es das Duftgemisch aus Socken, Skistiefeln und Holzfeuer im kleinen Winterraum?! Nach einem ausgiebigen Frühstück konnten wir die Tour zum Plattiger-Habach, 3214 Hm starten. Am Gipfel angekommen lagen die Venediger-Gipfel bereits in den Wolken. Das Wetter verschlechterte sich zusehends und wir mussten uns mit der Abfahrt zur Hütte beeilen. An der Hütte angekommen, feuerten wir den Ofen an, füllten die Töpfe mit Schnee und warteten bis wir erneut mit dem geschmolzenen Wasser unsere Teekannen füllen konnten. Um 4 Uhr kamen dann auch die Bergfreunde aus Österreich vom Venediger wieder, nach einer 8h Tour. Wir bereiteten alles für den Gipfelsturm am Sonntag vor.

Sonntag: Am Sonntagmorgen sondierten Stephan und Norman die Lage und entschieden, dass wir die Tour zum Großvenediger trotz ambivalentem Wetter versuchen sollten. Es sollte schließlich der Höhepunkt unseres Wochenendes werden und der Großvenediger in den Hohen Tauern ist mit 3666m einer der berühmtesten Skiberge der ganzen Ostalpen. Wir frühstückten daher und stiegen zur Scharzkopfscharte auf und versuchten auf der anderen Seite zum Untersulzbach Törls zu queren. Eine halbe Stunde versuchten wir, uns durch den Nebel zu schlagen, der bei Stephan Bärenkräfte freisetzte. Aber schlußendlich entschieden wir, dass es keinen Sinn macht, weiter zu gehen und wir drehten um. Zum Abschluß des Tages genossen wir die Pulverschneeabfahrt, mussten aber auch auf die Lawinengefahr achten. Am Nachmittag gingen wir dann nochmal zu einer Nachmittagstour los, teils im Nebel, teils in voller Sonne.

Montag: Am Montag ging es nun zum Larmkogel, von dem nicht einmal die Einheimischen wussten, dass es ein Skitourengipfel ist. Im Aufstieg konnten wir dann die Kickkehre trainieren, da das Gelände sich ziemlich aufsteilte. Nachdem wir eine Rast in der Lärmkogelscharte und auf dem Gipfel gemacht hatten, ging es in super langer und aussichtsreicher Abfahrt zur Führter Hütte und von dort in einer langen Hatch zum Auto zurück. Fazit: Die Region um die NTH bietet ein verborgenes Skitourenareal mit anspruchsvollen Touren zum Skibergsteigen. Wir hatten, abgesehen von dem nicht bestiegenem Großvenediger, ein famoses Tourenwochenende. Hinweis für Nachahmer: Der Zustieg über die Täler ist nur bei sicheren Schneebedingungen zu empfehlen (Lawinenstufe 0) und besonders der Zustieg über das Hollersbachtal verlangt schon etwas Kondition (8h, 2000Hm). Der Aufstieg auf den Lärmkogel und der Zustieg zur Scharte am ersten Tag verlangt vernünftige Aufstiegstechnik. Text: Norman und Thomas