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Für das verlängerte Wochenende vom 03. bis 06. Oktober 2013 planten wir die letzte Hochtour für diesen Sommer in die Silvretta. Mit der Hoffnung auf doch einigermaßen stabiles Wetter starteten wir Donnerstag früh gegen 1:00 Uhr – dieses Mal in einer kleinen Gruppe mit nur drei Vereinsmitgliedern: Scholli, Stephan und Karin.

Nachdem wir es ohne Zwischenfälle bis nach Österreich schafften, meldete sich kurz nach Landeck und nur eine halbe Stunde vor dem Ziel die Abgaswarnleuchte. Da die vorgezogene Pause nichts an der eingetretenen Situation änderte, musste der ÖAMTC zu Hilfe gerufen werden. Der kam recht schnell nach nur 20 Minuten warten und stellte den Fehler fest. Mindestens zwei Zündspulen funktionierten nicht. Also volles Programm: Abschleppen und Werkstatt. Der Abschleppdienst traf ebenfalls recht schnell ein und so ging es mit dem Jörg wieder zurück nach Zams-Imst zum VW-Autohaus Falch. Nach einem Kaffee und kurzem Schläfchen in der Besucher-Launch kam die freudige Nachricht: alle vier Zündspulen wurden aufgrund einer Rückrufaktion auf Kosten von VW ausgetauscht, die Fahrt kann weiter gehen! Mit verspäteter Ankunft an der Bielerhöhe (2037 m ü. A.), dem höchsten anfahrbaren Punkt der Silvretta-Hochalpenstraße, ging es endlich los.

Entlang des Stausees und durch das Ochsental führte der Weg mit einer angegebenen Gehzeit von 2 bis 2,5 Stunden, begleitet von einer Vielzahl von bunten Bergwanderern, zur Wiesbadener Hütte (2443 m). Es war das erste Wochenende, an dem die Hütte nicht mehr bewirtschaftet wurde und so konnten wir den Winterraum nutzen. Dieser war sehr komfortabel ausgestattet, mit einer beheizbaren Gemeinschaftsstube und drei Schlaflagern mit Platz für insgesamt 30 Personen.

Nachdem wir die Rucksäcke in der Hütte abgestellt hatten, beschlossen wir über die Tiroler Scharte (2935 m) den Ochsenkopf (3057 m) als ersten Gipfel zu erklimmen. Der Aufstieg über den Tiroler Gletscher zur Tiroler Scharte war leicht, führte dann aber über steiles Geröll und stellenweise brüchige Felsrippen zum Ostgipfel, bei dem wir es beließen. Die Erkenntnis des Tages: Handschuhe sowie Helm sollte man doch stets dabei haben und Teleskopstöcke halten nicht ganz so viel aus. Wieder in der Hütte angekommen – es war schon recht kühl geworden – versuchten wir uns im Anheizen des Ofens. Leider funktionierte dies, obwohl alle Hinweise beachtet und Vorkehrungen getroffen wurden, nicht optimal. Aber nachdem die Hütte und unsere kompletten Sachen einmal eingeräuchert waren und wir so den Hüttenwirt aus Galtür einmal kennen lernen konnten, hatten wir noch einen gemütlichen Abend.

Der nächste Tag startete nicht ganz so früh wie sonst. Gemeinsam beschlossen wir den Großen Piz Buin (3312 m) zu besteigen (WS, II) und im Anschluss eventuell noch das Silvrettahorn. Mit kompletter Ausrüstung ging es über die „Grüne Kuppe“ zum Ochsentaler Gletscher, auf dem es an den Ostabstürzen des Silvrettahorns vorbei zur Buin Lücke ging. In stellenweiser leichter Kletterei erreichten wir bei unerwartetem Sonnenschein und weiter Sicht den Gipfel. Da die Wetteraussichten unbeständig waren, beließen wir es bei diesem Gipfel und machten uns wieder auf den Abstieg.

Wie angekündigt begann es in der Nacht zu regnen. Da es nicht nach Wetterbesserung aussah beschlossen wir, wie schon erwartet am Samstag zurück zu fahren. Für den Abstieg zur Bielerhöhe wählten wir einen anderen Weg über das Hohe Rad (2934 m) und durch das Bieltal zurück zum Auto. Im leichten Regen ging es über den Radsattel zur Radschulter, wo wir unsere Rucksäcke stehen ließen. Entlang eines nun doch markierten Steigs mit leichten Kletterstellen erreichten wir nach einer halben Stunde den Gipfel. Laut der Gipfelbucheintragungen muss die Sicht hier grandios sein, war sie an diesem bewölkten Tag allerdings weniger. Aus diesem Grund fiel die Gipfelrast eher kürzer aus und es ging zurück zu den Rucksäcken. Über große und kleine Blöcke, immer mit Ausschau nach den wegweisenden Steinmännchen, führte der Weg entlang des Bieltals wieder zurück zur Bielerhöhe.

Dort angekommen begann wieder der Regen, also konnten wir auch gleich losfahren – allerdings mit Stephans nun wohl üblichen Cappuccino-Stopp bei McD. Zwar war es dieses Mal wieder ein kürzeres Bergwochenende, aber wie immer lohnenswert und lehrreich! Bilanz des Wochenendes: vier neue Zündspulen, drei Gipfel und ein Hauch von Geräuchertem als Nachgeschmack in der Luft.