Wer hätte erahnen können, was für eine eindrucksvolle Woche das werden würde.
Wir sind mit den Aufräumarbeiten durch. Lassen die Eindrücke nachwirken und freuen uns immer noch sehr darüber jeden Tag auf den tollen Wettkampf angesprochen zu werden. Die Rückmeldungen zu diesem großen Projekt waren unglaublich, vielfältig und toll.
…doch einen Schritt nach dem anderen, was ist eigentlich hier passiert?
Wir haben in der Woche vom 29. Januar bis 02. Februar als Sportstätte an den Nationalen Winterspielen von Special Olympics teilgenommen. Die Spiele haben grundsätzlich in Thüringen stattgefunden, mit jeweils unterschiedlichen Sportarten in Oberhof, Erfurt und Weimar.
Bei uns ging es natürlich ums Klettern, das seit 2020 Teil der olympischen Wintersportarten ist. Wir hatten in der Woche
- drei (3) Kletterdisziplinen an
- vier (4) Wettkampftagen in
- zehn (10) Kletterrouten mit
- einundneunzig (91) Kletternden
im Programm!
Es war das allererste Mal, dass so ein Wettkampf stattfand. Weltweit ( Wow!). Damit meinen wir ein Kletterwettkampf bei Special Olympics Nationalspielen.
Wer mit dem Konzept von Special Olympics noch nicht vertraut ist, oder gerne mehr zu deren Mission lesen möchte kann das hinter dem Link in der Klammer tun (https://specialolympics.de/ueber-uns/unsere-mission). Ganz grundsätzlich geht es bei dieser Organisation darum Sport für Menschen mit Behinderungen möglich zu machen.
Die Teilnehmer*innen waren aus 8 Bundesländern nach Weimar gereist, um am Wettkampf teilzunehmen.
Die erstaunliche Anzahl von 91 Anmeldungen war von Anfang an eine der großen Freuden. Dass dem Aufruf zu dem Wettkampf mit so großem Eifer gefolgt wurde war für alle Beteiligten eine großartige Überraschung. Insgesamt beteiligten sich Athlet*innen aus 19 verschiedenen Institutionen und Vereinen an dem Wettkampf.
Die Wettkampfwoche begann Montag mit einem freien Training und zwischen Athlet*innen, Betreuenden, Trainer*innen und Organisator*innen gab es Momente des Wiedersehens und bei anderen erstes Kennenlernen der Menschen und Räumlichkeiten. Die Stimmung war von Anfang an positiv und durchweg von einer spürbaren Gemeinschaftlichkeit geprägt. Die Kletterhalle hat mitgefiebert, alle sich gegenseitig unterstützt, Mut gemacht und die Daumen gedrückt. Es herrschte Stille, wenn jemand Ruhe zum Klettern brauchte, und lauter Jubel, wenn jemand eine Route erfolgreich gemeistert hat.
Es wurde in den Disziplinen Toprope, Speed und Vorstieg geklettert. Für das Toprope- und Speedklettern gab es jeweils Klassifizierungsrunden, in denen die Teilnehmer*innen zeigen durften was sie können, um dann später in Leistungsgruppen für die Finals eingeteilt zu werden. In den Finals gab es bis zu neun Leistungsgruppen in denen um die begehrten Podiumsplätze gekämpft wurde. Die Athlet*innen wuchsen dabei oft nochmal weit über sich hinaus und viele Trainer*innen waren ordentlich überrascht, über die außerordentliche Leistung ihrer Schützlinge. Im Speedklettern war es für viele der Teilnehmer*innen das erste Mal, dass sie am Selbstsicherungsautomaten geklettert sind und dementsprechend aufregend war das Ganze. In vielen Gesprächen wurde deutlich wie sehr die Wettkampfsituation und die Stimmung in der Halle die persönlichen Kletterleistungen nochmal ein Stück nach vorne gebracht hat. Es wurden Routen von 3 bis 8- geklettert, sowohl in der Klassifizierung als auch im Finale geklettert.
Die Klassifizierungsrunden sind ein typisches Element der Special Olympics Wettkämpfe. Dadurch wird sichergestellt, dass die Menschen, die ähnlich stark oder schnell sind, fair aufgeteilt werden und im Finale gegeneinander antreten. aWobei der ganz große Fokus darauf lag, dass alle Sportler*innen die Möglichkeit bekommen im Finale mitzumachen und eine dementsprechende Würdigung in den Sieger*innenehrungen zu bekommen.
Die Organisation des Wettkampfes und der Ablauf in der Halle wurde zum Teil von Special Olympics Deutschland (SOD) und Special Olympics Thüringen (SOT) teils vom Team der Kletterhalle und teils von der Sektion Weimar des DAV e.V. erfolgreich durchgeführt.
Der Wettkampf war ein voller Erfolg. Wir freuen uns über all die tollen Gespräche und Kontakte, freuen uns auf ein Wiedersehen zu anderen Wettkämpfen. Das Feedback, dass wir als Halle und Verein bekommen haben war überwältigend und ermutigend.
Durch die von SOD organisierte Medienallianz gab es eine sehr weitreichende Berichterstattung in unterschiedlichsten medialen Formaten. Von der Sportschau im MDR, über eine Titelseite in der Thüringer Allgemeinen bis zum Beitrag bei Weimars Radio Lotte gab es Fotos, Interviews, kürzere und längere Berichte. Für uns und die Athlet*innen ist es schön so viele wertschätzende Blicke von außen zu bekommen.
Jan Schneider