Cappana da l'Albigna | © Chris Ulber

Jugendfahrt in den Schweizer Granit

DAV Weimar & DAV Erfurt Alpin

15.07.2024

Mehrseillängen-Klettern in den Granitwänden der Schweizer Alpen mit der Capanna da l'Abigna (2336m) als Basislager.

Tag 1: „Ankunft und der erste Abend“: Wir, die Nachwuchs-Bergsteiger aus den Sektionen Erfurt Alpin und Weimar,  kamen am frühen Nachmittag an der Capanna da l'Abigna in den Schweizer Alpen an. Gustav, Chris und André nahmen mit dem Gepäck die Seilbahn, während der Rest von uns den Aufstieg zu Fuß meisterte. Oben angekommen, wurden wir mit einem leckeren 3-Gänge-Menü begrüßt.

Nach dem Essen nutzten wir die verbleibende Zeit, um die ersten Kletterrouten und die wunderschöne Umgebung zu erkunden. Den Abend ließen wir mit einem tollen Sonnenuntergang ausklingen. 

Tag 2: „Erste Klettertour und Herausforderung“: Der zweite Tag begann mit einer Mehrseillängenroute am Torre dal Päl. Leider wurde unser Kletterabenteuer von Regen begleitet. Kurz vor dem Gipfel zog ein Gewitter auf, sodass wir uns beeilen mussten. Die, die den Gipfel als Letze erreichten hatten, seilten schnell ab und kehrten zur Hütte zurück, wo Leo, Luca, Jannik und Gustav bereits warteten. Hans, der einen anderen Weg gewählt hatte, rutschte auf dem Schnee aus, wobei er sich am Kinn verletzte, und seine Brille verlor. Auf der Hütte wurde er erstversorgt. Als das Wetter besser wurde, kam der Rettungshubschrauber, der Hans und André ins Krankenhaus brachte. Der Rest von uns war nass bis auf die Knochen, aber das Hüttenteam hatte den Trockner für uns angeschaltet. Die Hüttenwirtin meinte respektvoll, wir kletterten ja wie die Engländer: bei jeden Wetter!  Am Abend schauten wir dann noch einen Film.

Tag 3: „Reibungskletterei und Rückkehr von Hans“: Am Samstag besserte sich das Wetter. Wir seilten uns die Seenplatten ab, um sie anschließend wieder hochzuklettern, und gewannen dabei ein Gefühl für die Reibungskletterei im Granit. Gegen Mittag kamen Hans und André aus dem Tal zurück. Nach dem Klettern teilte sich die Gruppe auf, einige gingen bouldern, während andere noch eine weitere Mehrseillängenroute in Angriff nahmen.

Tag 4: „Schnee und Theorie“: Am Sonntag überraschte uns Schnee. Wir nutzten den Tag für Theorieeinheiten, da einige unserer Sachen noch nass waren. Zwischendurch gab es eine lustige Schuhschlacht mit italienischem Schuhwerk. Am Abend spielten Gustav, André, Friedrich, Amos und ich "Bergretter". Später schauten wir gemeinsam mit dem Hüttenpersonal das EM-Fußballspiel Schweiz gegen Deutschland. 

Tag 5: „Abreise und letzte Klettertour“: Der letzte Tag war der Tag der Abreise. Am Vormittag stiegen wir ab. Ein Teil der Gruppe fuhr weiter ins Wallis, während der Rest von uns noch eine Mehrseillängenroute im Spazzacaldeira in Angriff nahm. Oben erwartete uns die berühmte Fiamma. Gegen Nachmittag machten wir uns schließlich auf den Heimweg. Gegen 23 Uhr wurden wir noch von der Polizei angehalten – warum auch immer… Um ca. 2 Uhr waren dann alle wieder zuhause. 

Vielen Dank an das sehr freundliche und hilfsbereite Hüttenteam, sowie an Chris, Pavlo und André für die Organisation! Hans geht es wieder gut und das Hüttenteam hat seine Brille auch wiedergefunden. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.

Bericht: Julien Müller   Fotos: Chris Ulber, André Huß